Leiden Frauen anders unter Liebeskummer? Im Gegensatz zu Männern?
Das habe ich mich selbst auch schon oft gefragt. Und mal genauer hingesehen. Meine Beobachtungen und Erfahrungen möchte ich an dieser Stelle mit Dir teilen. Und die Frage „Wie gehen Frauen mit Liebeskummer um?“ beantworten!
In diesem Text zeige ich Dir
1) was Liebeskummer für Frauen bedeutet
2) ob Frauen tatsächlich länger unter Liebeskummer leiden
3) was weitere Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Liebeskummer sind
4) und ein (kurzes) Fazit ziehen

Wer schreibt hier: Mit Paartherapeut Frederic Dittmar. Bekannt aus Youtube
Erste Frage: Was belastet dich derzeit am stärksten?







Mit Paartherapeut Frederic Dittmar. Bekannt aus Youtube.
Liebeskummer : Frauen leiden mehr?
Diese These ist immer wieder zu hören. Zeit deshalb, sie zu überprüfen! Und sich die Frage zu stellen: Stimmt das denn überhaupt?
Leiden Frauen also mehr als Männer? Haben Männer weniger ein Problem damit, wenn die Liebe zerbricht?
Die These: Frauen leiden deutlich länger unter Herzschmerz
An dieser Stelle möchte ich zunächst einmal die These wiederholen. Diese lautet:
Frauen leiden deutlich länger. Und heftiger. Für sie bricht eine Welt zusammen. Männer hingegen haben kein Problem damit, sich gleich in die nächste Beziehung zu stürzen.
Die Wahrheit I: Frauen leiden heftiger unter Liebeskummer
Wenn die große Liebe weg ist, ist das stets ein Schlag ins Gesicht. Egal, ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelt.
Schließlich hat man so vieles in die Beziehung investiert. So viele Gefühle, so viel Energie hinein gesteckt. So viele Hoffnungen, Wünsche und Träume damit verbunden. Und das ist nun null und nichtig.
Man steht alleine da. Muss sich von dem Gedanken, ein Paar zu sein, verabschieden. Von dem Traum, mit eben diesem einen Partner für immer glücklich zu sein. Das tut weh! Und zwar sehr…
Meine Ergebnisse: Frauen geht es tendenziell tatsächlich kurzfristig schlechter. Doch Männer dafür umso länger.
Die Wahrheit II: Männer leiden länger als Frauen unter Herzschmerz
Für Männer ist es bei Liebeskummer nämlich oftmals ein Ding der Unmöglichkeit, sich ihrer Situation zu stellen. Sich mit ihrem großen Kummer auseinander zu setzen.
Sie fühlen sich dazu nicht in der Lage. Haben in gewisser Weise Angst vor ihren Emotionen. Davor, dass diese zu stark sind. Deshalb neigen sie dazu, zu verdrängen. Mit dem Ergebnis, dass sie deutlich länger unter Liebeskummer zu kämpfen haben…
(Im dritten Kapitel komme ich darauf noch genauer zurück.)
Frauen Liebeskummer – Bedeutung und Gefühle?
Was bedeutet Liebeskummer für Frauen? Verschiedene Dinge – so viel möchte ich an dieser Stelle schon mal vorausschicken. Schauen wir uns dies in den folgenden Abschnitten genauer an:
Es bedeutet erstens :Viele Träume, Wünsche und Hoffnungen zerplatzen
Hier ein Beispiel: Nach der Trennung verändern sich bestimmte Areale in unserem Gehirn.
Die Konsequenzen davon sind gravierend:
- Du fühlst Dich ohne Kraft und Antrieb.
- Hast keinen Mut und Zuversicht mehr.
- Du verspürst nur wenig Appetit.
- Oder hast Heißhunger.
- Du kannst nicht mehr richtig schlafen.
- Usw.
Experten vergleichen den Liebeskummer übrigens mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. Und das stimmt in gewisser Weise! Denn für viele bedeutet das Auseinandergehen das Aus vieler ihrer Träume, Hoffnungen, Vorstellungen. Erwartungen, die allesamt mit diesem einen Partner verknüpft waren.
Es bedeutet zweitens: Sie müssen sich neu orientieren
Für viele gleicht die Trennung einer Art Vernichtung. Vor allem dann, wenn sie sich voll und ganz auf die Beziehung konzentriert und fokussiert haben. Wenn sie andere Bereiche ihres Lebens vernachlässigten. (wie etwa Freunde, Hobbys, Familie, …) Wenn sie sich selbst nur noch als Teil eines Duos, eines Paares betrachtet haben. Und nicht mehr als Individuum.
Doch dann kommt der Schlag. In Gestalt der Trennung.
- Sie haben das Gefühl, vor dem Nichts zu stehen.
- Sie können den Alltag nicht mehr bewältigen.
- Ich kenne sogar Beispiele, in denen Betroffene ihren Job aufgeben mussten!
- Die Wohnung verloren haben oder obdachlos wurden.
(mehr zu diesem Thema unter interfe.net/was-ist-liebeskummer)
Es bedeutet drittens: weitere Faktoren
Hier habe ich Dir noch einmal zusammengefasst, wovon die Stärke des Liebeskummers bei Frauen abhängt:
Eigenständigkeit des Betroffenen (gab es eigene Hobbys, Interessen, Freunde, …) | Eigenständigkeit des (Ex) Partners |
Gesellschaftliches Geschlechterbild („dürfen“ Männer leiden?) | Biologische Prägung |
Individuelle Vorprägung (gab es schon vorher Trennungen? Die als sehr schmerzhaft empfunden wurden?) | Grad der Selbstliebe (ist man in der Lage, gerade jetzt für sich selbst zu sorgen? Sich auf sich selbst zu konzentrieren?) |
Ich habe Dir nun gezeigt, wie Frauen grundsätzlich mit Liebeskummer umgehen. Was er für sie bedeutet. Zeit, einen Vergleich zu unternehmen: Leiden Frauen mehr unter Liebeskummer als Männer? Was sind die emotionalen Unterschiede?
Welche typischen Gefühle haben Frauen bei Liebeskummer?
Frauen neigen dazu, nach dem Auseinandergehen bestimmte Gefühle zu entwickeln. Welche das sind, fragst Du Dich? Vor allem die folgenden:
Frauen haben bei Liebeskummer vor allem Gefühle wie Angst und Trauer
Vor allem diese beiden Gefühle habe ich in diesem Zusammenhang immer wieder beobachtet. Doch gibt es noch weitere typisch weibliche Emotionen nach der Trennung – hier meine Liste:
- Wut („Warum habe ich so viel in die Beziehung investiert? Und das vergeblich?)
- Sorge (um sich selbst, um die Zukunft, um gemeinsame Kinder, ….)
- Angst („schaffe ich es, alleine klar zu kommen?“)
- Trauer („warum musste es passieren?“)
- Sehnsucht („wie schön es wäre, wenn er jetzt bei mir sein könnte…“)
Wohlgemerkt: Diese Gefühle sind bei den meisten Frauen zu beobachten. Doch muss man natürlich genauer hinschauen und die individuellen Umstände mit in Betracht ziehen (später mehr dazu).
ABER: Nicht alle Frauen leben bei Liebeskummer ihre Gefühle aus
Männer verdrängen, so heißt es. Frauen leben ihre Gefühle nach der Scheidung aus. Aber stimmt das?
Nur bedingt. Denn nicht jede Frau hat den gleichen Zugang zu ihren Gefühlen – das ist ja auch sehr nachvollziehbar und verständlich. Und so gibt es so manche Dame, die statt der offenen Auseinandersetzung mit ihrem Kummer lieber verdrängt. Sich ins Partyleben stürzt, das ein oder andere Glas Wein trinkt und so weiter. Es gibt also stets individuelle Unterschiede!
Welche typischen Gefühle haben Männer bei Liebeskummer?
Männer leiden anders – beziehungsweise unter anderen Emotionen. Welche das sind? Schauen wir uns dies mal genauer an:
Männer leiden bei Liebeskummer eher unter Emotionen wie Wut und Orientierungslosigkeit
Männer fühlen eher:
- Orientierungslosigkeit
- innere Leere
- Wut
- Angst vor dem Alleinsein
Ich habe Dir die typischen Gefühle sowohl bei Frauen als auch bei Männern aufgeschrieben. Doch spielen in dieser Hinsicht noch weitere Faktoren eine wesentliche Rolle:
Die Gefühle bei Liebeskummer sind abhängig von dem individuellen Charakter
Der Charakter des oder der Betroffenen spielt bei Liebeskummer eine entscheidende Rolle. Denn bestimmte Charaktere haben es besonders schwer bei Liebeskummer.
Beispiel 1: man hat Angst, sein Innerstes zu zeigen
Sich zu öffnen, die verletzliche Seite von sich preis zu geben. Sich jemandem anzuvertrauen. Aus Angst, verletzt, zurückgewiesen zu werden.
Stattdessen tut man lieber so, als sei alles in bester Ordnung. Als sei man nicht verlassen worden. Als sei nie etwas passiert. Diese Taktik mag vielleicht für einen kurzen Moment aufgehen. Doch langfristig gesehen tut man sich selbst keinen Gefallen – ganz im Gegenteil!
Beispiel 2: Man verfügt über kein soziales Netz
Über ein Netz aus Freunden, Verwandten und weiteren Vertrauten. Das im Notfall da ist. An das man sich wenden kann, wenn es einem schlecht geht.
Doch auch ein solches Netz ist gerade in schwierigen Zeiten sehr, sehr wichtig. Allein schon, weil man weiß: „Ich bin nicht allein. Es gibt um mich herum mehrere Personen, an die ich mich wenden kann.“ Man fühlt sich in solch einem Falle schneller allein gelassen. Einsam. Ohne Halt und Unterstützung.
Man hat niemanden, mit dem man über sich und seine Sorgen und Nöte reden kann. Das ist schwer, das macht es noch schwerer, über den Liebeskummer hinweg zu kommen.
Beispiel 3: Man nimmt sich selbst nicht ernst
Was ich damit meine? Man achtet sich nicht, schätzt sich nicht. Zumindest nicht genug, um gerade jetzt, in dieser so schwierigen Zeit, zuerst an sich selbst zu denken. Gut zu sich selbst zu sein. Im Großen wie im Kleinen.
Instinktiv das zu tun, was für einen jetzt gut ist. Man verwöhnt sich, ist gut zu sich selbst, geduldig mit sich. Wenn man das schafft, hat man schon einmal wichtige Meter im Kampf gegen den Liebeskummer zurück gelegt. Doch wenn diese Selbstliebe fehlt, dann wird es noch einmal schwerer…
Die Gefühle bei Liebeskummer hängen zweitens auch von dem Charakter des Ex-Partners ab
Und noch etwas ist mir aufgefallen: Wie sehr man leidet, hängt auch von dem Charakter des Ex Partners ab. An dieser Stelle will ich Dir ebenfalls diverse Beispiele aufzählen:
Beispiel 1: der Ex Partner war abhängig von einem
Man leidet dann besonders stark, wenn der Andere abhängig von einem war. Besonders bei Männern ist dies zu beobachten.
Lass mich das an dieser Stelle ein wenig ausführen: Viele brauchen das Gefühl, gebraucht zu werden. Sich für den Anderen verantwortlich zu fühlen. Sie schätzen die Macht, die sie über den oder die Partner/in haben. Das trifft tendenziell häufiger auf Männer zu.
Der Partner, die Partnerin ist sozusagen „seelisch anschmiegsam“. Hier einige typische Eigenschaften solcher Partner: Sie sind von dem Anderen abhängig. Sie sind wenig bis kaum eigenständig. Man kann den Charakter bis zu einem gewissen Grad formen. Das Glück des Anderen hat für sie oberste Priorität. Man kann in sie beliebig viele Sehnsüchte und Wünsche hinein projizieren.
Beispiel 2: Man war abhängig von dem Ex Partner
In diesem Fall ist es umgekehrt: Man selbst hat sich im Laufe der Beziehung mehr und mehr an den Anderen, den oder die Ex, angepasst. Bis man sich schließlich mehr oder weniger aufgegeben hat. Seine Interessen hintenan stellt, zugunsten des Anderen oder der Beziehung.
Doch wenn diese aus ist, steht man da – und hat das Gefühl, nichts, aber auch gar nichts, in den Händen zu haben. NICHTS mehr zu sein…
Die Gefühle bei Liebeskummer sind abhängig von jeweiligen Situation
Es kommt nicht nur auf den Charakter an, wenn wir von Liebeskummer sprechen. Vielmehr bestimmen noch weitere Faktoren die Intensität unseres Schmerzes. Diese will ich nun gemeinsam mit Dir beleuchten:
Die Gefühle bei Liebeskummer hängen drittens von den Umständen der Trennung ab
Wie kam es zum Auseinandergehen? Von wem ging sie aus? Geschah sie einvernehmlich? Oder wurde einer der beiden von dem anderen von heute auf morgen verlassen?
Beispiel 1: Man wird verlassen
Wenn letzteres der Fall ist, wird es für den Verlassenen natürlich noch einmal schwerer, mit der Trennung fertig zu werden. Schließlich wurde er mehr oder weniger kalt erwischt. Liebte den Anderen vielleicht noch. Von heute auf morgen ist der Traum von einem ewigen Glück zu zweit nun vorbei. Und das zu überwinden, das dauert…
Beispiel 2: Man verlässt den Anderen
Wenn man selbst den Schlussstrich zieht, wird es natürlich einfacher, mit der Trennung klar zu kommen. In manchen Fällen wird überhaupt kein Liebeskummer zu spüren sein. Doch ist es oftmals so, dass man mit einer gewissen Wehmut und Traurigkeit an den Anderen, an die Beziehung zurückdenkt.
Auch, weil man so viel zusammen erlebt, so viel miteinander geteilt hat. Das geht nicht spurlos an einem vorüber… Und deshalb ist ein gewisser Liebeskummer oftmals festzustellen. Doch wird dieser längst nicht so lange und intensiv anhalten wie bei Beispiel 1…
Beispiel 3: Die Trennung geschah einvernehmlich
In diesem Fall ist die Trennungsentscheidung zwar mehr oder weniger absehbar (gewesen). Dennoch wird es so sein, dass man trauert – um das Glück, das nicht sein sollte. Darum, dass man es nicht besser hinbekommen hat. Um die zerplatzten Träume, die Hoffnungen und Wünsche. All das führt dazu, dass auch in diesem Fall ein gewisser Liebeskummer vorhanden ist. Auch wenn dieser schneller vergehen wird als dies bei Beispiel 1 der Fall ist.
Die Gefühle bei Liebeskummer hängen von dem Verlauf der Trennung ab
Kam die Trennung überraschend – zumindest für einen der Beiden? Oder hat sie sich mehr oder weniger deutlich abgezeichnet – vielleicht schon seit einigen Wochen bis Monaten?
Beispiel 1: Die Trennung zeichnete sich bereits seit einiger Zeit ab
Wenn Letzteres der Fall ist, kann man sich natürlich in gewisser Weise darauf einstellen. Beziehungsweise darauf vorbereiten. (Was nicht bedeutet, dass man dennoch leidet, wenn es zur Trennung kommt.) Doch wappnet man sich. Man stellt sich darauf ein, so gut es eben geht.
Und: Man erkennt, dass das Auseinandergehen nicht einfach so, ohne jeglichen Grund, geschehen ist. Es gab vorher schon gewisse Probleme in der Partnerschaft. Probleme, die man selbst (ebenfalls) gesehen hat, die sich nicht leugnen ließen. Wenn man dies sehen kann, fällt es auch leichter, die Trennung selbst zu akzeptieren. Und die Beziehung nicht im Nachhinein zu glorifizieren, sie schön zu reden.
Beispiel 2: Die Trennung trifft einen völlig unerwartet
Anders stellt sich die Sache dar, wenn man von der Trennung kalt erwischt wird. Wenn man einfach nicht damit gerechnet hat. Für einen selbst war die Beziehung mehr oder weniger perfekt. Gut, vielleicht gab es das ein oder andere Problem. Doch eine Trennung? Das hätte man selbst niemals ernsthaft in Erwägung gezogen.
Doch nun wird man vor vollendete Tatsachen gestellt. Man kann es erst einmal gar nicht glauben. Und weiß dann nicht, wie man mit diesem großen Schmerz umgehen soll. Wie man den Liebeskummer überwinden kann. Denn es tut so weh…
Die Gefühle bei Liebeskummer hängen viertens von der Länge der Beziehung ab
Auch logisch: Wenn die Beziehung nur einige wenige Wochen dauerte, eine kurze Affäre war, dann wird man meist nicht so lange unter Liebeskummer zu kämpfen haben.
Beispiel 1: Die Partnerschaft ging über mehrere Jahre hinweg
Wenn die Partnerschaft jedoch über Jahre hinweg Bestand hatte, stellt sich die Sache anders dar. Denn in diesem Fall teilte man sehr viel mit dem oder der Ex. Erinnerungen, Erfahrungen. Von der gemeinsam verbrachten Zeit ganz zu schweigen.
Das Band, das beide einst einte, war sehr, sehr fest. Und das macht es dann umso schwerer, den Liebeskummer zu überwinden…
Beispiel 2: Die Partnerschaft war nur von kurzer Dauer
In diesem Fall hatten die Emotionen noch nicht wirklich viel Zeit, sich zu entwickeln. Diese innige Vertrautheit, die bei langjährigen Paaren so häufig zu beobachten ist, ist ebenfalls noch nicht vorhanden. Auch nicht dieses Einander- ohne Worte verstehen. Dafür reicht(e) die Zeit einfach nicht…
Es war eher eine stürmische Romanze. Die einen zwar emotional mitgenommen hat (im wahrsten Sinne des Wortes) – doch wird der Liebeskummer in der Regel nicht so lange andauern wie im ersten Fall. (Was nicht bedeuten soll, dass es leichter wird. Doch spreche ich hier von der Mehrheit der Fälle).
Es gibt noch weitere Aspekte zur Frage, wie unterschiedlich Männer und Frauen mit Liebeskummer umgehen. Welche das sind, möchte ich Dir in dem nächsten Abschnitt genauer vorstellen:
Liebeskummer Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Welche Unterschiede gibt es zwischen Männern und Frauen bei Liebeskummer?
Schauen wir uns nun an, wie es nach dem trennen weitergeht. Wie sich Männer bzw. Frauen bei Liebeskummer typischerweise verhalten:
Unterschied 1: Frauen leiden bei Liebeskummer stärker als Männer auf körperliche Weise
Eingangs habe ich ja schon bemerkt: Liebeskummer findet auch auf der körperlichen Ebene statt. Bei Frauen ist dieses körperliche Leiden stärker ausgeprägt. Sie empfinden den Schmerz intensiver.
Vielleicht, weil sie – im wahrsten Wortsinn – dünnhäutiger sind?
- Der Schmerz geht ihnen oftmals an die Nieren.
- Schlägt ihnen auf den Magen. (Diese Sprichwörter kommen wirklich nicht von ungefähr.)
- Oder verleiten dazu, zu viel zu essen. Vor allem Seelentröster wie Schokolade, Kekse, ….
- Sie brechen leichter in Tränen aus.
Unterschied 2: Sie haben einen unverkrampfteren Zugang zu den Emotionen
Auch, weil sie das Gefühl haben: Das Weinen, die Emotionen, all dies gehört zum Trauern mit dazu. Es ist ein normaler Bestandteil des Trennungsprozesses. All dies soll und muss raus.
Dies führt dazu, dass sie intensiver leiden. Beziehungsweise ihr Leid stärker wahr nehmen. Dafür aber sind sie schneller über den Berg. Bereit dafür, einen neuen Abschnitt zu beginnen. Eine neue, wirklich glückliche Beziehung zu führen – wenn sie den Richtigen treffen.
Unterschied 3: Frauen müssen über ihren Liebeskummer reden
Es gibt einen weiteren gravierenden Unterschied zwischen Männern und Frauen: Letztere müssen (und wollen) über ihren Liebeskummer reden. Und sie können es – weil sie über ein starkes soziales Netz verfügen. Dieses Netz fängt sie jetzt, nach dem trennen, auf.
Die verlassene Frau ist sich bewusst: Sie kann jederzeit ihre (beste) Freundin anrufen. Und es ist egal, ob sie jetzt zum sechsten oder zum sechzigsten Mal über ihren Kummer spricht.
Das ist eine wahre Bereicherung. Ein wertvolles Wissen. Das einem dabei hilft, den Schmerz besser zu akzeptieren.
Unterschied 4: Frauen analysieren, warum sie unter Liebeskummer leiden
Frauen analysieren gründlich. Zumindest gründlicher als Männer. Sie gehen der Sache auf den Grund. Fragen sich, warum die Beziehung gescheitert ist.
Sie verarbeiten. Der Kummer ist allgegenwärtig. Wird stärker und intensiver wahrgenommen. Sie wissen: Sie brauchen diese Zeit des Alleinseins. Des Trauerns. Um wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.
(Gerne auch mit Rotwein, Schokolade, endlosen „Frauengesprächen“ mit der besten Freundin. Mit sentimentalen Liedern, Filmen,….)
Unterschied 5: Männer verdrängen ihren Liebeskummer hingegen
Die lenken sich ab. Sie gehen zum Sport. Sie stürzen sich in ihren Job. Oder gleich in eine neue Beziehung.
Auch, weil sie das Gefühl haben: Sie müssen sich wieder dem männlichen Konkurrenzkampf stellen. Auf die Pirsch gehen. Weil das sozusagen von ihnen erwartet wird. Und weil sie, wie gesagt, schlechter allein sein können.
Unterschied 6: Frauen kommen schneller über den Liebeskummer hinweg
Ich fasse an dieser Stelle nochmals zusammen: Frauen können ihre Gefühlslage besser beschreiben, sie treffender analysieren. Und in Worte fassen. Auf diese Weise kommen sie schneller zu wichtigen Erkenntnissen. Während Männer sich damit schwer tun. Weil sie ungeübter darin sind. Weil sie es sich weniger trauen.
Doch eben WEIL sie sich so schwer damit tun, weil keine offene Auseinandersetzung mit dem Liebeskummer stattfindet, leiden sie auch deutlich länger. Während Frauen rascher ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen können…
Fazit
Wohlgemerkt: Liebeskummer nimmt JEDEN mit. Egal, ob Mann oder Frau. BEIDE leiden darunter. Und beide empfinden ähnliche Gefühle.
Es kommt immer auch auf die jeweiligen, die individuellen Umstände an. Das habe ich weiter oben ja schon angesprochen. Deshalb sind es „nur“ feine Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Letzten Endes hängt es stets vom Einzelnen ab. Wie gut er alleine sein kann, beispielsweise. Wie abhängig er von dem Partner war. Wie sehr er bereit ist, zu verarbeiten. Auf sich selbst zu achten. Wie sehr er bereit ist, zu reifen. Das (Liebes-)Glück zu finden.
Wie sehr er den Verlust der Beziehung, der Liebe auch als Chance sehen kann. Als Chance, wieder zu sich selbst zu finden. Und gestärkt aus dieser Erfahrung hervor zu gehen.